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Marathon Paris 2004

 

[Fotos]               [Laufstrecke]

 

Nachdem im November 2003 meine Blessuren vom München Marathon ausgeheilt waren, hatte mich wieder das Marathon-Fieber gepackt und ich habe mich per Internet am Paris Marathon angemeldet.
Meine Vorbereitung lief im großen und ganzen recht gut, wenn man bedenkt, dass es für mich meine erste Vorbereitung mit winterlichen Verhältnisse war.
In der dritten Woche des Jahres startete ich mein Training und wie schon in München, mal wieder ohne festen Trainingsplan, nur nach meinem Gefühl, mit dem Wissen von fast 5 Jahren Marathon Erfahrung.
Trotz Schnee, Matsch, Regen und sogar einmal ein riesiges  Gewitter kam ich auf 37 Trainingseinheiten, darunter sind 3 lange Läufe über 25 km und ein Halbmarathon-Wettkampf.
Insgesamt dürften es so ca. 500 Trainingskilometer gewesen sein.

 

Chronik des 4. April 2004


06:15 Uhr: Der Wecker klingelt und ich muss raus, damit mein Kreislauf in Schwung kommt. Ein Blick  aus dem Fenster und ich denke mir “Shit, es regnet und ein starker Wind weht auch noch.”


07:00 Uhr: Während meine Familie aus den Federn kriecht, bin ich damit beschäftigt meine Laufsachen  herzurichten, aber ich weiß nicht was ich bei dem Wetter anziehen soll, werde ein paar  Kombinationen mitnehmen und mich erst kurz vor dem Start entscheiden.


07:30 Uhr: Mein Frühstück besteht heute aus einem Kohlehydratriegel, die Bezeichnung lecker ist hier wohl eher übertrieben.

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08:00 Uhr: Wir fahren mit der Metro ein paar Stationen zum Start an der
Avenue des Champs Elysees.
( Auf dem Bild stehen wir hinter der Metro Station, vorne war es einfach zu voll)

08:15 Uhr: Der Wind weht immer noch recht stark, aber die Sonne scheint jetzt immer öfter durch die  Wolkendecke. Ich entscheide mich für die lange Lauftight und eine ganz leichte Windjacke.

08:30 Uhr: Nun begebe ich mich in Richtung Start. ( Später wird sich herausstellen, dass ich wohl besser früher in den Startblock gegangen wäre). Ich sehe in ca. 200 Meter Entfernung den Startbogen, komme aber nicht weiter vor, weil sich hier gerade um die
35.000 Läufer auf engstem Raum, dicht an dicht gedrängt auf den Startschuss warten.

08:45 Uhr: Die Menge Jubelt auf. Startschuss zum 28.Marathon de Paris. Die Minuten vergehen und wir stehen immer noch auf dem selben Fleck. Mir kommen die ersten Zweifel, ob das vorher der Start war. Nach ca. 7 Minuten kann man ganz langsam zum gehen anfangen. Man steigt über Berge von Müll. Plastikflaschen, Aufwärmlotionen und alte Klamotten die der Läufer nur zum warmhalten vor dem Start benötigt, liegen hier über der Strasse verteilt am Boden. Immer noch gehen wir im Schritttempo, aber der Startbogen kommt schon immer näher.

Startparis08:57 Uhr: Wahnsinn. Schon 12 Minuten vergangen, endlich “laufe” ich über die Startmatten, ab jetzt läuft dank Championchip erst die Zeit. Jetzt kann man sogar laufen, zwar nur im lockeren Dauerlauf, aber immerhin.


Kilometer 1: Ein Blick auf die Uhr, 5 Minute und 20 Sekunden, kann meine Zeit von 4 min und 40 sek. nicht laufen, es sind einfach zu viele Läufer.

Kilometer 2: Momentan ist ein wenig mehr Platz, schaffe den Kilometer in 5 min.

Kilometer 3: Bin gerade am Place de la Concorde vorbei, die Zeit nach drei km exakt 15 Minuten. Jetzt biegen wir in die Rue de Rivoli, die Strasse wird schmaler und die Läufer stauen sich.

Kilometer 6: Wir laufen jetzt an der Rue Saint Antoine, Place de la Bastille. Ich versuche auf dem Bürgersteig auszuweichen, um so ein wenig Platz zu bekommen für meinen Laufstiel, der eigentlich über dem momentanen Tempo liegt.

Kilometer 12: Immer noch kein richtiges Laufen möglich. Jetzt parken auch noch links und rechts Autos, so was habe ich noch nie erlebt. Zeit nach 12 km genau 59 min und 57 sek. Bin jetzt schon 5 Minuten über meine eigene Vorgabe. Die Sonne kommt nun raus und die Strecke ist nun sehr gut Windgeschützt. Meine Jacke ist nun zu warm, hänge Sie mir um die Hüfte.

Kilometer 24: Es wird einfach nicht besser. Dicht gedrängt laufe ich mit der Masse mit. Zeit: Genau 2 Stunden und ein paar Sekunden

Paris-seineKilometer 28: Jetzt laufen wir schon viele Kilometer an der Seine entlang.
Eine schöne Laufstrecke, wenn nur nicht so viele Läufer hier wären.

EiffelturmKilometer 30: Avenue de New York. Links von uns baut sich der Eiffelturm auf, schon Imposant dieses alte Bauwerk.

Km 36: Meine Zeit: Auf  Sekunden genau 3 Stunden, jetzt gebe ich damit auf, links und rechts die langsameren Läufer zu überholen. Ich weiß jetzt, das ich heute keine neue Bestzeit laufen kann. Schade, denn ich bin super vorbereitet gestartet.

Km 40: Mir wird auf einmal bewusst, dass der “Mann mit dem Hammer” , heute wahrscheinlich aus bleibt. Wie soll man auch einen toten Punkt bekommen, wenn man nie am körperlichen Limit läuft.

Km 41: Gleich habe ich es geschafft, werde noch einmal alles mobilisieren.

Km 41,5: Auf einmal einen stechenden Schmerz, Mukelkrampf im linken Oberschenkel, mir fällt sofort der New York Marathon ein, wo Läufer ebenfalls auf der Zielgeraden einen Krampf bekommen haben.
Ich gehe sofort links raus und versuche durch Strecken des linken Beines den Krampf zu lösen. Versuche nach einer halben Minute wieder in die Strecke zu gehen, aber der Muskel macht sofort wieder zu.
Jetzt bekomme ich ein wenig Panik. Nach der nächsten Kurve ist doch schon die Zielgerade. Während ich das Bein immer noch Strecke, sehe ich mich schon ins Ziel humpeln. Auf einmal ist der Krampf verschwunden und ganz vorsichtig taste ich mich langsam auf die Strecke zurück und hoffe, dass der Muskel die letzten hundert Meter noch durchhält.
Zielgerade Avenue Foch: Nun habe ich es doch noch geschafft.
Viele Tausend Zuschauer säumen die Zielgerade, vorbei ist der Gedanke vom schmerzenden Oberschenkel. Adrenalin schießt durch den Körper.

Über Lautsprecher höre ich immer wieder “Finish Marathon de Paris”.

Ziel: Kilometer 42,195   Zeit: 3:35:40

Ziel127Meda-rund1279

Im Zielraum bekomme ich dann meine Medaille überreicht und noch einen blauen Umhang, zum Schutz gegen die Kälte.

 

 

 

 

LauffotoZeitungParisvisuel2004

 

 

Streckenplan Marathon de Paris

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